Weitere Antworten aus Quito

Wir haben wieder Post aus Quito erhalten. Marco hat mir einige weitere Fragen beantwortet, die ich gerne mit euch teilen würde. Eine Frage ist hier unter AKTUELLES beantwortet. Weitere neue Fragen und Antworten findet ihr unter Interview mit dem Projektleiter.

Was würdest du dir für Ecuador wünschen, wenn du drei Wünsche frei hättest?

Soziale Gerechtigkeit. Ich würde mir wünschen, dass die elitäre Klassengesellschaft durchbrochen wird und es zu mehr Chancengleichheit kommt. Gerade die Bildung sollte unabhängig von der sozio-ökonomischen Schicht zugänglich sein. In diesem Prozess sollte der Staat Verantwortung übernehmen und investieren.

• Korruption durchbrechen. Ecuador ist eine präsidiale Demokratie, in der das Volk für 4 Jahre einen Präsidenten oder eine Präsidentin wählt. Der Präsident ist Staatsoberhaupt, Regierungschef und Oberbefehlshaber der Streitkräfte zugleich, was ihm höchste Macht über die Geschicke seines Landes einbringt. Bei der Besetzung der wichtigen Posten in der Regierung sind familiäre Beziehungen und die Dicke des Portemonnaies wichtiger als Kompetenzen. Die Interessen des Landes werden den eigenen untergeordnet, wodurch Fortschritt und Kontinuität nur schwer gewährleistet werden können.

• Natur schätzen und pflegen. Ecuador ist ein wunderbares Land. Trotz seiner auf dem Südamerikanischen Kontinent kleinen Fläche bietet es Küste, Hochland, Dschungel und die einzigartigen Galapagos-Inseln. Die Natur ist ein grosses Kapital, welches das ecuadorianische Volk schätzen und pflegen lernen muss.

Der dritte Wunsch war mit ein Grund, warum wir für das Ferienprogramm 2007 die Themen Natur und Umweltschutz gewählt haben.

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Bilder können mittels Anklicken vergrössert werden

Kinder haben voller Eifer beispielsweise PET-Flaschen gesammelt und zur vom Projekt eröffneten Sammelstelle gebracht, wo sie dafür ein kleines Entgelt erhalten.

Ein voller Erfolg

Strohhusmärt vom 15. September 2007

Unser Stand an dem im Dorfleben etablierten Strohhusmärt in Kölliken leuchtet in frohen Farben.
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Die Tücher, Kleider und Taschen sind mit der im August zurückgekehrten Volontärin genau im richtigen Moment bei uns eingetroffen. Und auch die selber gebastelten Karten und Fotokalender (zur Kalenderbestellung) sind rechtzeitig fertig geworden.
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Alles wurde in den frühen Morgenstunden liebevoll arrangiert und wir warten gespannt auf die Reaktionen der ersten Käuferinnen und Käufer. Die Empanadas verbreiten einen verführerischen Duft und auf dem Laptop läuft bereits die erste Diashow, die veranschaulicht, was in den letzten Monaten im Projekt erarbeitet wurde.

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Das 3-wöchige Ferienprogramm war für alle Beteiligten, ob Helfer oder Kinder, wiederum ein voller Erfolg. Bei einer Aktivität im Sommerferienprogramm steht jeweils die Nachhaltigkeit im Vordergrund. In diesem Jahr wurde dem Thema Abfall-Recycling besondere Beachtung geschenkt. Die Kinder wurden aufgefordert Abfall getrennt zu sammeln und bekamen pro Kilo eine kleine Entlöhnung, was die Motivation entsprechend steigerte.
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Auch der Bau der Schule macht als Gemeinschaftswerk des ganzen Viertels erfreuliche nachhaltige Fortschritte. Bereits wird am Dach gearbeitet mit dem Ziel im obersten Stock einen zweiten Schulraum und ein Büro zu erstellen.
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Um diese ambitionierten Pläne in Quito weiter voranzutreiben, muss sich der Verein hier in der Schweiz immer wieder etwas einfallen lassen, um die finanziellen Mittel sicherzustellen. Der Tag am Marktstand war dafür eine geeignete Möglichkeit. Wir konnten das Projekt Interessierten näher bringen und dank der engagierten Unterstützung des Vorstandes wieder eine weitere Etappe des Projektes finanzieren. Allen fleissigen Heinzelmännchen und -frauchen an dieser Stelle ein grosses Dankeschön.

Interview mit dem Projektleiter – Fortsetzung

5) Du hast immer wieder Volontäre aus Europa. Was muss jemand mitbringen, um die Arbeit sinnvoll unterstützen zu können?

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Auf der Website des Vereins „Pro Minadores de Sueños“ kann man sich die Voraussetzungen für einen Freiwilligeneinsatz runterladen oder auch lesen, wie es anderen Volontären im Projekt ergangen ist (zu den Berichten ehemaliger Volontäre). Für ausländische Volontäre gilt, dass sie volljährig sein müssen (einheimische Volontäre sind auch ab 16 Jahren bereits willkommen). Zudem müssen sie Grundkenntnisse in Spanisch mitbringen. Viele besuchen vorgängig zum Einsatz im Projekt während einigen Wochen eine Sprachschule und leben in einer Gastfamilie, was eine sehr gute Basis liefert (Schulen und Gastfamilien können vermittelt werden). Fachliche Kompetenzen sind weniger zentral. Eine abgeschlossene schulische Ausbildung genügt. Viel wichtiger als der berufliche Hintergrund ist uns die Motivation mit Kindern arbeiten und sich auf eine fremde Kultur einlassen zu wollen. Ein Einsatz erfolgt je nach Fähigkeiten. Jeder soll das machen können, was er gut kann. Die Dauer ist optimalerweise 3 Monate oder länger.
Hier geht es zu den Fragen und Antworten der letzten Wochen