Alltag in der Fundación

Nach unserer grossen Reise durch Ecuador (Reiseberichte und Fotos auf http://jannaymichaelenecuador.ch/) haben wir die letzten Tage in Quito verbracht. Das gab uns die Gelegenheit, nochmals bei Marco vorbei zu schauen. Wir waren bereits im August  da und haben beim Ferienprogramm mitgeholfen, jetzt während der Schulzeit ist die Aufgabenhilfe das Hauptbetätigungsfeld der Fundación. In der letzten Zeit gab es einige personelle Änderungen, so wurden zwei Lehrerinnen angestellt, die die Kinder bei ihren Aufgaben unterstützen. Im Moment haben 40 Kinder die  Möglichkeit, ihre Hausaufgaben jeweils am Nachmittag nach der Schule in der Fundación zu erledigen. Dabei schauen ihnen die Lehrerinnen über die Schulter, ermutigen sie und helfen ihnen, wenn es gar nicht mehr weiter geht. Hier können die Kinder ihre Aufgaben in einer angenehmen Atmosphäre erledigen, bei Fragen sind die Betreuerinnen für sie da und helfen den Schulstoff zu festigen.

Eine Gruppe von etwa 10 Kindern hat jeweils an einem Tag in der Woche die Gelegenheit, zusätzlich zum Englischunterricht in der Schule noch Englisch hier in der Fundación zu lernen. Eine wichtige Investition in die Kinder dieses Landes, in dem man als Reisender ohne Spanischkenntnisse noch ziemlich verloren ist. Dafür ist der Volontär / die Volontärin zuständig. Rafael, so heisst der aktuelle Volontär, brachte der Rasselbande gerade spielerisch 10 englische Verben bei. Hier merkte man deutlich, wie unterschiedlich der Entwicklungsstand der Kinder ist: Die aufgeweckte Tochter der einen Lehrerin merkte sich in kürzester Zeit die zehn Wörter, andere Kinder der ärmeren Familien hatten wesentlich mehr Mühe oder waren schüchtern. Ein Junge ist uns aufgefallen, der kaum etwas sehen konnte. Wie Marco uns sagte, wird die Fundación ihn untersuchen lassen und dann die Kosten der wohl unvermeidlichen Operation übernehmen, die sich die Eltern nicht leisten können.

Die Fundación verändert sich nicht nur in personeller Hinsicht, auch das zweite Gebäude nimmt Formen an. Habe ich vor zwei Monaten noch geholfen, die Sockel von zwei der unzähligen Stützen zu betonieren, so sind nun einige Leute aus dem Dorf dabei, ebendiese Sockel über eine Betonsteg miteinander zu verbinden. Auf diesen Stegen liegt dann später das Gewicht der Böden und der Seitenwände. Auch der Aufbau der Öko-WCs wird nun deutlich: Am Ende sind jeweils 4 der 8 WCs geöffnet, während im Tank der anderen 4 Toiletten innerhalb eines Jahres wertvoller Humus entsteht. Dabei ist nicht der entstehende Dünger das wichtigste, sondern dass weder Wasser zum Spühlen gebraucht wird noch Abwasser den Berg hinunter gelassen werden muss.

Für mich als ‚Bürogummi‘ waren diese Wochen bei Alba und Marco eine sehr interessante Erfahrung. Leute und vor allem Kinder zu sehen, die so komplett anders leben und für ihr Leben auch kämpfen müssen, ist eindrücklich und gibt einem zu denken. Wir wünschen den beiden weiterhin viel Kraft und Ausdauer, die wichtige Arbeit weiterzuführen. An Ideen mangelt es den beiden jedenfalls nicht…

Herzlichen Dank für den Bericht an Michael und Janna

2 Gedanken zu „Alltag in der Fundación“

  1. Lieber Peter Häusler
    Danke für den Kommentar auf der Webseite und das Interesse am Projekt „Minadores de Sueños“. Das Projekt ist im Quartier „Rancho los pinos“ im Südosten der Hauptstadt Quito. Da es nicht ganz einfach ist, den Ort zu finden, rate ich Ihren Freunden, mit Marco Nyffeler, dem Schweizer Projektleiter vor Ort Kontakt aufzunehmen. Seine Mail-Adresse ist fundacion@minadoresdesuenos.org. Seine Telefonnummer ist 0059 387 061 766. Bei weiteren Fragen dürfen Sie sich gerne bei mir melden.
    Freundliche Grüsse und den Freunden viel Spass bei der Reise durch Ecuador
    Gabi Nyffeler

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